Im Rahmen des Jahresprogramms „Nachhaltigkeit der Umwelt“ besichtigte der Kiwanis-Club Hegau den Schwimmbagger der Fa. Meichle & Mohr im Radolfzeller Stadtwald. Der Geschäftsführer Dr. Rolf Mohr informierte die Besucher vor Ort auf dem 330 Tonnen schweren Schwimmbagger in 19 m Höhe mit Blick auf die 170 m langen Förderbänder, den türkisfarbenen Baggersee, die 23 m hohen Zwischenlager und das mögliche Abbaugebiet mit ca. 112 Hektar. Dies sichert den Rohstoffbedarf der Region für mehrere Generationen. Nach der beeindruckender Besichtigung in luftiger Höhe und „Spaziergang“ im weit- läufigen Gelände gab Dr. Rolf Mohr in seinem Büro weitere Informationen über den „steinigen Weg zum Nassabbau“. Seit 1973 wird im Radolfzeller Stadtwald Kies abgebaut. Von ursprünglich 20 m liegt die Abbautiefe heute gerade noch bei 13 m. Diese gesamte für den Abbau vorge- sehene Fläche ist mit Wald bestockt. Aus diesem Grund hat die Forstdirektion Freiburg schon seit Jahren auf den großen Flächenverbrauch hingewiesen und gefordert, über einen möglichen Nassabbau nachzudenken. Vom Überdenken bis zur Realisierung vergingen über sechs Jahre. Viele Gespräche, zahlreiche Einzelfallprüfungen und Untersuchungen der Grundwasserqualität durch verschiedene Ingenieurbüros unterschiedlichster Fachrichtungen ab 2002 waren nötig, um 2007 den Antrag auf Planfeststellung für den Nassabbau zu stellen. Im Mai 2008 erhielt die Fa. Meichle & Mohr dann die Planfeststellungs-Genehmigung. Besonders wichtig und selbstverständlich war die fortlaufende Information der Öffentlichkeit während der Untersuchungen sowie die Zusammenarbeit mit dem BUND und NABU –auch im Hinblick auf die Rekultivierung und Renaturierung der Abbauflächen- Dr. Rolf Mohr beeindruckte durch seine offene Art, gab Einblicke in die tägliche Arbeit, die nicht nur durch betriebswirtschaftliches Denken und Handeln sondern auch durch Diplomatie, Verhandlungsgeschick und Ausgleich zwischen den unterschiedlichen Interessenlagern geprägt ist. „Mit dem Wechsel vom Trocken- zum Nassabbau im Hegau schaffen wir einmal mehr den notwendigen Ausgleich zwischen Ökonomie und Ökologie“, mit diesen Worten verabschiedete Dr. Rolf Mohr seine begeisterten Kiwanis Besucher.
Jürgen Glunz